Globale Sorgeketten gelten als Nebeneffekt der Globalisierung. Wobei die Grundlagen, auf denen sie sich gebildet haben, tief in die Kolonial-Geschichte rein reichen. Doch stellen sie heute für die Beteiligten eine win-win-Situation dar? Braucht es das Beibehalten dieses auch als Care Drain bezeichneten Phänomens, da ohne migrantische Kräfte der Pflege-Notstand ausbräche? Reicht ein ‚Unlearning Privileges‘ zur Überwindung ihrer ausbeuterischen Dimension?

Dieses Themenseminar besteht aus mehreren aufeinander aufbauenden Teilen. In den ersten Sitzungen wird das Wissen über Grundlagen der Geschlechtertheorien als Kern der Geschlechterforschung erarbeitet. Damit soll die Frage beantwortet werden: Was sind Geschlechterverhältnisse und wie funktionieren/wirken sie in der Gesellschaft? Wir wollen Begriffe wie Gender, Geschlecht, Sex, (Un-)Doing Gender mit Wissen füllen.

In einem zweiten Teil wenden wir uns dem Konzept, der Theorie und Perspektive der Intersektionalität zu. Daraufhin bringen wir beide Teile zusammen und schauen uns die Verzahnungen von Geschlecht und Klasse genauer an. Dazu beschäftigen wir uns mit aktuellen Forschungen zu Klassismus und gehen der Frage nach, was Klassismus alles beinhaltet und wie er wirkt. Im abschließenden Teil untersuchen wir wie und wo dieses Wissen in den Feldern der Sozialen Arbeit eine Rolle spielt. In welchen Formen begegnet uns das intersektionale Zusammenspiel von Geschlecht und Klasse und wie lässt sich damit arbeiten?