
Demokratische (oder auch antidemokratische) Prozesse beginnen im öffentlichen Raum. Zu denken wäre an Agora und Pnyx, die Orte antiker Versammlungen und Diskussionen. Nicht minder wichtig aber Café und Straße im langen Jahrhundert der französischen Revolutionen. Sprechen wir gegenwärtig über den öffentlichen Raum haben wir dabei nicht zwingend physischen Raum gegenwärtig, sondern häufig medial vermittelte Räume. Egal ob Real- oder Digitalraum, an seiner Ausprägung haben Gestaltungspraxen aus Architektur und Design hohen Anteil. Ziel der Vorlesungs- und Seminareinheiten ist es somit, Gestaltungstheorien und
Öffentlichkeitstheorien miteinander in Verbindung zu setzen, um Bedeutung, Gefährdung und Förderung des öffentlichen Raumes zu untersuchen.
Design wohnt ein utopischer Kern inne: Gestaltung verändert durch ihre Schöpfungen die Gegenwart, um in deren Gebrauch eine andere Zukunft für den Menschen zu eröffnen. Wie sehr die gestalterische Praxis jedoch von theoretischen Auseinandersetzungen mit den Begriffen Utopie und Dystopie abhängt, möchte dieser Kurs untersuchen. Wir lesen gemeinsam klassische und neuere Texte, in denen entweder Utopien entwickelt oder deren Möglichkeit überhaupt erst aufgeworfen werden.
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts galt die Ästhetik als die Lehre vom Schönen. Auch heute noch meinen wir, wenn wir etwas als ästhetisch beurteilen, es sei schön, angenehm, hätte gute Formen und wirke reizvoll auf uns. Nicht so das Hässliche, das vor allem im 20. Jahrhundert über die Kunst Einzug hält in den ästhetischen Diskurs. Ästhetik wird nunmehr verstanden als Aisthesis, als allgemeine Warhnehmungslehre, die notwendig eine Auseinandersetzung mit Hässlichkeit beinhalten muss.
Wir beschäftigen uns mit verschiedenen künstlerischen und theoretischen Positionen zum Hässlichen, angefangen mit Karl Rosenkranz’ »Ästhetik des Hässlichen« (1850) bis hin zu Moshtari Hilals Buch »Hässlichkeit« (2023).
Das Seminar bietet ergänzend Möglichkeiten zur Kooperation mit dem Kurs »Ugly Places« bei Prof. Tobias Katz (im Modul Darstellungsmethoden und -techniken II).
Blockveranstaltung
Die Natur ist die Grundlage unseres Lebens und von Gesellschaft wie Wirtschaft. Als Designer wollen Sie sich ein grundlegendes Verständnis zur Funktionsweise der Natur aneignen und Gestaltungsregeln der Natur (Biomikry, Bionik) kennenlernen. Sie wollen am praktischen Beispiel ausprobieren und diskutieren, wie Produkte und Prozesse nach ökologischen Regeln und bionischen Prinzipien gestaltet werden könnten. Darüber hinaus sind Sie interessiert daran, diese Prinzipien in die Strategien der Circular Economy (CE) im Unternehmen einzubringen.
I Grundlagen der Ökologie für Designer – 8 h
TERMIN: Fr. 25. April 2025 – 13:00 – 16:30 h
Sa. 26. April 2025 – 14:00 – 17:15 h
Ort: Raum E31/116 „Baumraum“
II – Bionik, Biomikry – Ökodesign – Exkursion – 6 h
Von der Natur in der Natur lernen (Botanischer Garten, Wald, ..) Funktionsprinzipien und Gestaltungsmerkmale erkunden
TERMIN: Sa., 31. Mai 2025 – 10:00 – 16:00 h (Ersatztermin bei sau-schlechtem Wetter, Sa. 11. Juni 2025
ORT: Treffpunkt FB Gestaltung – über die Rosenhöhe, Oberfeld, Fischerhütte, Bot. Garten
BEMERKUNG: Wander- und wettergerechte Bekleidung, Verpflegung, ggf. Sitzunterlage
III – Circular Economy - ein Strategiespiel – 10 h
Make it circular! Zirkuläre Geschäftsmodelle im Unternehmen spielerisch kennenlernen
TERMIN: Fr., 4. Juli 2025 – 13:00 – 16:30 h
Sa, 5. Juli 2025 – 10:15 – 13:30 und 14:15 – 15:45 h
Ort: Raum E31/116 „Baumraum“
IV – Abschlusspräsentation – 4 h
TERMIN: Fr., 11. Juli 2025 – 13:00 – 16:15 h
Ort: Raum E31/116 „Baumraum“