Wie aktuelle Interviews mit Prof. Dr. Katrin Döveling in Tagesschau.de ( https://www.tagesschau.de/wissen/technologie/ki-trauer-100.html ) und im „Impact“  (https://impact.h-da.de/ki-avatare-fuer-trauernde) der Hochschule Darmstadt darlegen, wird es durch die aktuell, sich rasant entwickelnde KI-Technologie möglich, digitale „Zwillinge“ von Personen zu schaffen, die es gestatten, dass Trauernde vermeintlich mit „Toten“ sprechen können. 

 

So „traf“ im koreanischen Fernsehen eine Mutter ihre an Leukämie verstorbenen Tochter in Form eines digitalen Zwillings. Das Video wurde auf YouTube von Millionen Menschen weltweit angesehen. Ein weiteres Beispiel aus Deutschland: Ein an Krebs erkrankter (nun verstorbener) Ehemann „füttert“ zu Lebzeiten seinen KI-Zwilling mit Informationen, die der nun Witwe im Leben helfen soll, über den Tod und den Verlust hinweg zu kommen. KI greift, wie die Beispiele zeigen, in eine zutiefst menschliche Emotion ein, für die es im Englischen sogar ein eigenes Wort, das „bereavement“ gibt. Dies führt zu vielen Fragen:

·       Wie wirkt sich die Kommunikation mit KI auf Emotionen aus?

·       Wo greift KI ebenso in unsere Gefühlswelt ein?

·       Wird über die ethischen Aspekte von KI-Anwendungen angemessen diskutiert?

·       Handelt KI immer in unserem Sinne oder im Sinne der Verstorbenen und was, wenn nicht?

·       Sind solche Avatare eher Wunschbilder als Abbilder?

·       Was weiß die Forschung zu diesem Thema?

·       Brauchen wir ein neues Unterrichtsfach zu KI, um schon früher zu lernen, sie sinnvoll – auch in unserem Gefühlsleben - zu nutzen?

Im Seminar wird diesen und anderen Fragen auf den Grund gegangen, geprüft, was wissenschaftlich bekannt ist und anhand aktueller Fallstudien analysiert, wie KI-Technologien das Gefühlsleben und schließlich damit auch unsere Gesellschaft insgesamt verändern.