Eigentlich scheint alles klar zu sein: Was sozial ist, weiß ich, wenn ich mich für ein Studium der Sozialen Arbeit entschieden habe: ich möchte meine Einfühlsamkeit und mein Interesse an meinen Mitmenschen professionalisieren.
Aber stimmt das? Das „Soziale“ kann so empathisch gelesen werden, es kann auch einfach nur „gesellschaftlich“ bedeuten bzw. die ökonomische und politische Struktur dieses Gesellschaftlichen. Es kann im engeren Sinne auch das gesellschaftliche und staatliche Zusammenleben, noch enger: das geregelte Zusammenleben (Organisation), bedeuten – vielleicht weist es sprachlich „nur“ auf den Sozialstaat und das Sozialrecht hin.
Soziale Arbeit, stellt sich dann – manchmal zur Enttäuschung - heraus, ist vielleicht gerade nicht empathisch und interessiert, sondern hochgradig ge- und verregelt, organisiert, institutionalisiert und von Machtstrukturen durchdrungen.
Wovon reden wir also, wenn wir von Sozialer Arbeit – oder auch von Sozialen Bewegungen oder sozialen Organisationen - reden? Das Seminar versteht sich als Einladung zu einer Debatte.