Im alltagsweltlichen Verständnis gilt Geschlecht häufig als schlicht gegeben, angeboren und/oder ‚natürlich‘. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Selbstverständlichkeit der Frage: „Was wird/ist es denn?!“, wenn Menschen von einer Schwangerschaft erfahren oder ein kleines Kind geboren wurde. Zudem begegnen wir im (sozialarbeiterischen) Alltag immer wieder gesellschaftlichen Normalitätserwartungen rund um Geschlecht und Sexualität.
In diesem Seminar werden wir uns mit gesellschaftswissenschaftlichen Zugängen zu Geschlecht und Sexualität beschäftigen. Diese helfen uns zu verstehen, wie die Kategorien Geschlecht und Sexualität Gesellschaft bzw. das Soziale auf machtvolle Weise strukturieren. Hierfür werden wir zum einen ausgewählte (geschlechter-)soziologische Theorien und Konzepte aus einer Geschlechterperspektive betrachten. Zum anderen werden wir uns auf Basis aktueller empirischer Forschungsarbeiten damit auseinandersetzen, wie die Kategorie Geschlecht bspw. soziale Ungleichheit und Sozialisation im Jugendalter prägt.