„Soziale Arbeit entkommt dem Netz der Macht nicht“ schreibt der Sozialwissenschaftler Fabian Kessl. Das ist sicher erkklärungsbedürftig: Was ist das für ein Netz und wie ist die Soziale Arbeit darin verstrickt? Übt sie Macht aus oder wird sie von Mächten beeinflusst – oder beides? Beherrscht sie ihre Adressant*innen oder wird sie von der Politik beherrscht? Oder ist dieses Netz so gestrickt, dass beides stimmt?

Das Seminar wird diese Fragen nicht beantworten können. Sie motivieren vielmehr eine vorher notwendige Klärungsfrage: Was ist das überhaupt, diese Macht? Wie grenzt sie sich von Herrschaft und Gewalt ab. In dem Seminar werden wir uns deswegen mit einigen bekannten und unbekannten Klassikern von Macht- und Gewalttheorien befassen, von Max Weber und Hannah Arendt über Johan Galtung, Michel Foucault und Antonio Gramsci bis hin zu Judith Butler und John Holloway.