Inhalte der Veranstaltung:

Die Prognosen für das Wahljahr 2024 lassen – international wie auf Länderebene – Wahlerfolge für rechte, populistische und autoritäre Parteien, Strömungen und Einzelpersonen erahnen, in einer globalpolitischen Situation, in der die Zahl autoritärer Regierungen sowieso schon einen Hochstand erreicht hat.

Andererseits ließ sich nach den Enthüllungen des Medienkollektivs „correctiv“ über ein Geheimtreffen der AfD und AfD-naher Personen, darunter auch CDU-Mitglieder, eine breite Gegenbewegung und Protest gegen die völkischen Deportationspläne erkennen. Ist die Gesellschaft damit, wie viele sozialwissenschaftliche Studien, vor allem aber die Medien suggerieren, gespalten in Autoritäre bzw. „Extremisten“ und Demokrat*innen?

Wir wollen im Seminar ein Verständnis erarbeiten, was Demokratie bedeutet und auf welche Weise diese durch autoritäre, völkisch-faschistische, rechts-identitäre und marktliberale Bestrebungen nicht nur gefährdet ist, sondern sich bereits verändert.

Nicht zuletzt gilt es, die Relevanz für Soziale Arbeit zu thematisieren: Ihre Akteur*innen sind im beruflichen und ehrenamtlichen bzw. aktivistischen Alltag mit der autoritären Transformation der Demokratie konfrontiert. Die Konsequenzen zeigen sich etwa in veränderten Gesetzgebungen, Aufträgen und Einstellungen bis hin zu Zielsetzungen der Profession sowie mit einer konkurrierenden Sozialen Arbeit neurechter Strukturen.

 

Im Rahmen des Seminarprogramms findet in der Studienprojektwoche eine Exkursion zur Gedenkstätte KZ Außenlager Sandhofen/Mannheim (http://www.kz-gedenkstaette-sandhofen.de/) mit Einführung und Reflexion statt:

Exkursion mit Seminartreffen in Mannheim-Sandhofen (gut erreichbar mit öffentlichen Verkehrsmitteln und kurzem Fußweg): 24. Mai 2024, 10:45-15:15 Uhr

 

 

Lehrformen:

Seminar mit Lektüre, Referaten, Diskussionen und Exkursion zu einer KZ-Gedenkstätte

 

 

Lernziele/Kompetenzen:

Kritik- und Urteilsfähigkeit sowie Aneignung von Fachwissen im Bereich Demokratieentwicklung, Autoritarismus und Demokratietheorie; Problembewusstsein und Reflexionsfähigkeit hinsichtlich der Herausforderungen für Soziale Arbeit

 

 

Literatur:

Zum Orientieren und Einlesen:

Decker, Oliver; Kiess, Johannes; Heller, Ayline; Brähler, Elmar (Hg.) (2022): Autoritäre Dynamiken in unsicheren Zeiten. Neue Herausforderungen – alte Reaktionen? Leipziger Autoritarismus Studie 2022. Gießen: Psychosozial-Verlag. https://www.theol.uni-leipzig.de/kompetenzzentrum-fuer-rechtsextremismus-und-demokratieforschung/leipziger-autoritarismus-studie

 

Weitere Literatur wird beim Einführungstreffen vorgestellt.

 

 

Termine:

Einführung: 29. April, 18 – 19:30 Uhr

24. Mai 2024, 10:45-15:15 Uhr (in Mannheim Sandhofen)

8. Juli: 9-17 Uhr

9. Juli: 9-14 Uhr