Sie habe keine Angst vor dem Klimawandel, sagte die Klimaforscherin Friederike Otto kürzlich im Interview, denn dieser sei ja längst da. Besorgniserregend sei eher die Frage nach einer „Verschärfung sozialer Ungleichheit“ durch diesen. Der Klimawandel und der sinnvolle Umgang mit diesem mag eine Frage harter, naturwissenschaftlicher Fakten sein, aber selbst im besten Falle wird er zu einer Reihe sozialer Verwerfungen führen.
Konzepte, wie damit umzugehen ist, gibt es nicht erst, seitdem der Begriff auf der Tagesordnung steht: Von Protestformen über Flüchtlingspolitik bis hin zu Arbeitsverhältnissen und demokratischer Gestaltung reichen die Fragen, die uns der ökologische Wandel aufgibt. „Greenwashing“, „Green New Deal“ oder „System Change“ sind hochgradig soziale Fragen – und damit auch Fragen der sozialen Arbeit. ‚Wie umgehen mit dem Wandel?‘ ist die zentrale Frage.
Literatur:
Mario Candeias, Stefan Krull: Spurwechsel. Studien zu Mobilitätsindustrien, Beschäftigungspotenzialen und alternativer Produktion. Hamburg: VSA-Verlag 2022.
Bruno Latour, Nikolaj Schultz: Zur Entstehung einer ökologischen Klasse. Ein Memorandum. Berlin: Suhrkamp 2022.