Erfahrungsproduktion durch Geschichtenerzählen hat eine lange Tradition und ist eine wichtige Kulturtechnik. Es verbindet selbstreflexive, kommunikative soziale und kulturelle Kompetenzen. In den Geschichts-und Kulturwissenschaften, der Soziologie und den Teilsdisziplinen der Pädagogik wird es auf unterschiedliche Weise genutzt. Gleichzeitig gibt es auch große Schnittmengen zwischen den Disziplinen. Das Seminar bietet eine Einführung in diese Themenstellungen und praktische Erkundungen in unterschiedlichen Handlungsfeldern. Anhand praktischer Übungen werden Methoden der Biografiearbeit und der Zeitzeugeninterviews durchgeführt.

Der Wandel der Erwerbsarbeit

In der Vorlesung wird die Entwicklung von Erwerbsarbeit bzw. ‚der‘ Erwerbsarbeitsgesellschaft nachgezeichnet. Welche gesellschaftlichen Auswirkungen haben Technisierung, zunehmende Flexibilisierung und die sich ausweitende Entgrenzung von Arbeit? Welche Perspektiven lassen sich aus einer geschlechtersoziologischen Perspektive entwerfen? Welche Implikationen verweisen in dem Zusammenhang auf zunehmende prekarisierte Erwerbsarbeitsverhältnisse bzw. Erwerbsarbeitsbiographien?

 

Literaturempfehlungen:

Aulenbacher, Brigitte (Hg.) (2009): Arbeit. Perspektiven und Diagnosen der Geschlechterforschung. Münster: Westfälisches Dampfboot.

Böhle, Fritz; Voß, G. Günter; Wachtler, Günther (Hg.) (2018): Handbuch Arbeitssoziologie. Band 1: Arbeit, Strukturen und Prozesse. 2nd ed. Wiesbaden: Vieweg.

Castel, Robert (2008): Die Metamorphosen der sozialen Frage. Eine Chronik der Lohnarbeit. Konstanz: UVK-Verl.-Ges. (Édition discours, 44).

Kocka, Jürgen; Offe, Claus; Redslob, Beate (Hg.) (2000): Geschichte und Zukunft der Arbeit. Frankfurt/Main, New York: Campus.

 

BA GenBez - M 110 - Theorie und Praxis von Gen.beziehunungen